Im Juli ist das Forschungsprojekt «Reveal» gestartet. Die Forscher haben sich große Ziele gesetzt. Es geht ihnen zum einen um die weitere Entwicklung fortschrittlicher Technologien, mit denen Aluminium aus Aluminiumoxid ohne Kohlendioxidemissionen hergestellt werden kann, und zum anderen die Entwicklung von Technologien zur Freisetzung der darin gespeicherten Energie im Winter. Das Forschungsprojekt wird sowohl über das EU-Programm Horizon als auch durch das SBFI mit insgesamt 3,6 Millionen Euro gefördert. Es baut dabei auf Erkenntnisse und Forschungsarbeiten an der OST – Ostschweizer Fachhochschule auf und ist bis 2026 angelegt, wie es von dort hieß.
Im Kern geht es um die Entwicklung von Langzeitspeichern, die kostengünstig die Energie aus Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft speichern können. An dem ein Forschungskonsortium sind neun Partner aus sieben verschiedenen europäischen Ländern mit der Entwicklung des neuen und revolutionären Konzepts zur Speicherung erneuerbarer Energien über längere Zeiträume wie Monate oder sogar Jahre beschäftigt.
Das neue Konzept basiert dabei auf Aluminium als Energieträger. Es unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Methoden der Energiespeicherung wie Batterien, Wasserstoff oder synthetischen Brennstoffen. Das Aluminium-Konzept basiere auf Ideen und Vorprojekten des SPF Institut für Solartechnik an der OST. Sie seien stetig weiterentwickelt worden. Im Labor hätten die Projektpartner aus Island dabei bereits gezeigt, dass sich elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen auch ohne Emissionen von Treibhausgasen chemisch in Aluminium speichern lasse. Gleichzeitig konnte das Team des SPF demonstrieren, dass sich aus Aluminium auch wieder Wärme und elektrische Energie mit hoher Effizienz gewinnen lasse.
Den großen Vorteil, den die Forscher sehen: Aluminium kann bei der Produktion aus Aluminiumoxid extrem hohe Mengen an Energie aufnehmen und stabil speichern. So könne ein Kubikmeter Aluminium mehr Energie speichern, als das gleiche Volumen an Heizöl. Erste Modellrechnungen zeigten zudem, dass die Speicherung von Energie auf diesem Weg deutlich günstiger sein kann als beispielsweise bei Power-to-Gas oder synthetischen Brennstoffen. Die Entladung der im Aluminium gespeicherten Energie führt zu Reaktionsprodukten. Diese können mit neuer Energie zu Aluminium umgewandelt werden können. Diesen Stoffkreislauf zu schließen, sei ein wichtiges Ziel des Forschungsprojekts.
Aluminium kann nach den Vorstellungen der Forscher in ein Speicherkonzept eingebracht werden. Diese könne dann viele Male zwischen den Lade- und Entladeprozessen zirkulieren. Im Idealfall muss es nie durch neues Aluminium ersetzt werden. Für Hausbesitzer oder Unternehmen könnte dies schlussendlich bedeuten, dass sie die «Nebenprodukte» ihrer lokalen Strom- und Wärmeversorgungsanlage wieder abholen lassen und mit frisch produziertem Aluminium austauschen können.
Neben diesen technischen Aspekten werden die Kosten und die Umweltauswirkungen für den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Konzeptes entscheidend sein, wie es von der Ostschweizer Fachhochschule weiter hieß. Letztendlich könnte es aber eben auch heißen, dass wir zukünftig unsere Gebäude mit Alumium heizen, in dem Energie aus Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft gespeichert ist.
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Wem der Artikel zu kryptisch ist, der kann hier lesen, was die da eigentlich vorhaben
https://www.ee-news.ch/de/article/44458
Das ist in meinen Augen aber nichts für Privathaushalte, sondern eher etwas für Netzbetreiber, die das als Quartier-Strassen-Dorflösung in den Betrieb des Strom- und Wärmenetzes integrieren.
Ja bitte noch mehr Aluminium aus dem.Boden reißen wird ja eh fast nix kaputt. 😂😂😂 Eine österreichische Uni forscht da mit Sand ich kenn da jemand der dort dabei ist. Wäre für die Umwelt besser und nein ich bin kein grüner aber ich denk die Dinge zu Ende. Den wir nutzen von dem Metall jetzt schon zu viel.
Die fehlenden Speicher in allen Größen sind ein riesiges Problem für die Energiewende. Aluminium hat einen schlechten Ruf durch den hohen Energiebedarf bei der Herstellung. Wenn dieser Energiebedarf aber zum Speichern von der Energie genutzt wird ist es mir herzlich willkommen, vor allem wenn der Prozess beliebig wiederholt werden kann. Dagegen sein ist sehr leicht, aber eine Alternative zu haben ist sehr schwer. Ein zu Ende denken ihrerseits kann ich nicht feststellen.
Für mich als Chemiker stellt sich sofort die Frage: hat man auch den Aufwand der Schmelzflusselektrolyse bedacht? Aus dem Artikel wird der Energiekreislauf nicht klar. Also: ich habe viel Energie, stelle aus Al2O3 und Flussmittel eine Schmelze her. Das ist sehr Energie intensiv! Dann beginne ich die Elektrolyse und bekomme das ersehnte Alu und Sauerstoff. Spuren Fluor werden aufgefangen. Rückwärts lasse ich das Alu oxidieren. Das wieder erhaltene Al2O3 unterwerfe Ich wieder der Schmelzflusselektrolyse. Oder??? Ja, oben der Kommentar ist nicht ganz falsch. Könnte ich auch mit Sand machen, nur daß Silizium bissel weniger gut reagiert wie vielleicht Alu….. Also: für mich neu der Gedanke und lückenhaft.
So ähnlich, man muss leider sehr lange recherchieren, bis man mal eine weniger dünne technische Info dazu findet, obwohl die schon seit 2017 dran arbeiten, auf https://zenodo.org/record/6327100 gibt es einen Report.
Aus viel Strom, Aluminiumfluorid (Kryolith) und Kohleelektroden wird weltweit großtechnisch Alu gewonnen, längst nicht in allen Ländern mit Ökostrom. Noch reagiert hier der freiwerdene Sauerstoff mit der Graphitelektrode und brennt die zu CO2. So als schneller Solarspreicher eignet sich die Aluherstellung auch nicht, denn die riesigen Elektrolysewannen laufen auf knapp 1000 °C. Bei einem Stromausfall kühlt das ab und gibt eine harte Aluminiumoxidmasse.
Bei der Energie- und Wärmegewinnung sollen dann Al Pellets hydrolysiert werden, und aus 4 Al und 12 H2O enstehen 4 Al(OH)3 und 6 H2. Der Wassersoff kann dann in einer Brennstoffzelle weiter verstromt werden und das Alu-hydroxyd wird wieder abgeholt, kalziniert und kann wieder in der Alu-Herstellung eingesetzt werden.
Richtig ist definitiv, dass sich Al sehr lange und relativ ungefährlich lagern läßt. Aber erst müsste die Aluherstellung grüner werden (Inertelektroden) und dann geht es nur in Gegenden wo grundlastfähiger Ökostrom im Überfluss vorhanden ist (Island, Norwegen, Kanada).
Da ist Wasserstoff doch schon eine reifere Technologie.